Digitale vs Analoge Spiele – Zu viel Bildschirmzeit?

Spiele und Kinder gehen Hand in Hand – sie sind eine unschlagbare Kombination, die Spaß, Lernen und soziale Interaktion miteinander verbindet. Doch in einer digitalen Welt, in der immer mehr Kinder ihre Zeit vor Bildschirmen verbringen, ist es für Eltern von großer Bedeutung, das richtige Gleichgewicht zu finden.

Doch was ist überhaupt das richtige Gleichgewicht?

Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) rät für die tägliche Mediennutzung für Kinder von 0 – 10 Jahren Folgendes:

Es hilft einem Kind auch nicht, Verbote auszusprechen und gleichzeitig vom Kind zu verlangen, dass es ohne weitere Beschäftigung leise dasitzt und sich selbst beschäftigt.

0–3 Jahre: am besten keine Bildschirmmedien, höchstens 30 Minuten Hörmedien, regelmäßiges Anschauen und Vorlesen von Büchern

3–6 Jahre: höchstens 30 Minuten vor dem Bildschirm, höchstens 45 Minuten Hörmedien, regelmäßiges Anschauen und Vorlesen von Büchern

6–10 Jahre: höchstens 45-60 Minuten Bildschirmmedien, höchstens 60 Minuten Hörmedien, regelmäßiges Vorlesen oder Lesen

Für ältere Kinder und Jugendliche wird Folgendes empfohlen:

10–12 Jahre: eine Stunde pro Tag oder sieben Stunden pro Woche

13–14 Jahre: 1,5 Stunden pro Tag oder 10,5 Stunden pro Woche

15–16 Jahre: zwei bis 2,5 Stunden pro Tag oder 14–17,5 Stunden pro Woche

Dies sind selbstverständlich lediglich Empfehlungen. Es kommt auch nicht auf eine genaue Minutenanzahl an, dennoch ist es aber wichtig, dass Familien am besten Regeln festlegen. Es hilft einem Kind auch nicht, Verbote auszusprechen und gleichzeitig vom Kind zu verlangen, dass es ohne weitere Beschäftigung leise dasitzt und sich selbst beschäftigt.

Ungezügelter Konsum wiederum, so zeigt eine Studie bei der mehr als 7.000 Kleinkinder teilgenommen hatten, dass einjährige Kinder, die bereits regelmäßig Medien konsumieren, schon im Alter von zwei Jahren Entwicklungsverzögerungen aufweisen können. Grundschulkinder, die täglich zwei Stunden oder mehr vor dem Bildschirm saßen, hatten deutlich mehr psychische Probleme.

 

Den digitalen Konsum zu verteufeln, ist mitnichten auch nicht der richtige Weg. Wir leben in einer digitalen Welt, in der Kinder unter elterlicher Anleitung lernen müssen, damit umzugehen. Schließlich und das haben Studien ebenso gezeigt, können digitale Medien auch die Entwicklung fördern.

Kind sitzt vorm Fernseher und guckt TV
Fünf Kinder spielen im Kinderzimmer mit unterschiedlichen Spielzeugen

Worauf soll ich als Elternteil nun achten?

Zunächst sollte die empfohlene Bildschirmzeit nicht zu stark überschritten werden – zumindest nicht regelmäßig. Ausnahmen darf es natürlich geben, das steht sogar ergänzend auf der entsprechenden Seite der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung.

Ein Fernsehnachmittag an Regentagen sei eine gute Gelegenheit für solche Ausnahmen, heißt es dort. Kinder- und Jugendmediziner weisen außerdem darauf hin, dass es auch das Gemeinschaftsgefühl der Familie stärken kann, wenn sie gemeinsam Filme ansieht oder Videospiele spielt.

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Wie immer macht auch bei diesem Thema die Dosis also das Gift. Zum Abschluss seien zwei kleine Anekdoten erzählt:

Ein Jugendlicher, der die 10. Klasse besucht, hatte mir einst eine E-Mail versendet. Dabei hat der Schüler den gesamten Inhalt der Nachricht in die Betreffzeile gepackt. Dass es sich um kein Versehen handelt, zeigten mir seine weiteren Mails.

Andererseits bin ich erstaunt über meine 1,5 jährige Nichte, die im Smartphone ihrer Eltern, selbstständig die Youtube-App öffnet. Dann  Zu den Kinderliedern navigiert, auch noch die Youtube-Werbung überspringt, dann aufsteht und mittanzt.

Quellen:

Studie: Mehr psychische Probleme bei Kindern mit täglich über zwei Stunden Bildschirmzeit | Jugendhilfeportal

Wie lange dürfen Kinder vor einem Bildschirm sitzen? – quarks.de

RKI – Verhalten – Themenblatt: Nutzung von Bildschirmmedien

Studie: Wie sich Bildschirmzeit auf Kleinkinder auswirkt | Eltern.de

Screen Time at Age 1 Year and Communication and Problem-Solving Developmental Delay at 2 and 4 Years | Child Development | JAMA Pediatrics | JAMA Network

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